Am 18. Dezember hat die ukrainische Regierung die größte ukrainische Bank, die Privatbank, nationalisiert. Die Nachricht kam überraschend, aber nicht unerwartet. Es war bekannt, dass in der Bilanz der Bank ein Riesenloch klafft. Das zur Gruppe Privat gehörende Geldinstitut hatte eine dominierende Position auf dem Markt – auf die Privatbank entfielen etwa 40 Prozent aller Spar- und Termineinlagen der Bevölkerung, sie wickelte fast die Hälfte aller Kartenzahlungen des Landes ab. Trotzdem war sie zuletzt das, was man im ukrainischen Jargon einen „Staubsauger“ nennt – sie lockte die Anleger mit hohen Zinsen an und vergab Insiderkredite an Unternehmen der eigenen Gruppe, nicht selten über Mittelsmänner.
Die Ukraine braucht Reformen
Die alten Oligarchen sind nicht entmachtet – Saakaschwili geht nun eigene Wege. Von Juri Durkot