Die französische Empfindlichkeit ist literaturträchtig. Die Literatur, jener Spiegel menschlichen Lebens, der Flanken und Tiefen, Winkel und Ecken menschlicher Existenzen ausleuchtet, kennt in der Tat viele Beispiele und Passagen, die sich mit dieser Eigenart der Franzosen befassen. Stefan Zweig etwa beschreibt sie in einem Kurzporträt über den Sozialistenführer Jean Jaures als „phosphorne Fläche, die leicht entflammt“ und in seinem Roman „Die Kartause von Parma“ nennt Stendal die Grenze, ab der seine Landsleute für vernünftige Argumente nur noch schwer zugänglich seien: Ruhm, Ehre, Eitelkeit.
Zwischen großer Ehre und kleiner Fußballnation
Was aus der Kabine von Johannesburg an die Öffentlichkeit drang, sorgt in Frankreich für heftige Debatten – Anmerkung zum Desaster des französischen Teams