Bei Schlagzeilen zum Thema Europa stellt sich jedes Mal die Frage, wer damit gemeint ist: Ist es Europa als historisch-kulturelle Größe, sind es seine Nationalstaaten, die meist in verschiedenen übernationalen Gemeinschaften miteinander kooperieren; oder sind es die derzeit viel gescholtenen Institutionen der Europäischen Union? So sympathisch bloßes Kultureuropäertum oder ein Europa der Vaterländer zunächst erscheinen mögen, so wenig können sie die real existierenden Probleme unseres Kontinentes lösen. Dass die französischen Bildungsbürger des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts Goethe und die deutschen Moliere besser kannten als ihre heutigen Nachfahren, hinderte beide Seiten nicht daran, gegeneinander in blutige Kriege zu ziehen. ...
Pro: Rückzug in den Schrebergarten?
Europas Nationalstaaten sind den großen Herausforderungen unserer Zeit nicht mehr gewachsen. Von Bernd Posselt