Man erinnert sich: Der italienische Philosophieprofessor und Politiker Rocco Buttiglione sollte Europakommissar werden und hatte sich deswegen einer Befragung durch Europa-Parlamentarier zu stellen. Die von ihm dabei vertretene katholische Position zu Geschlechtlichkeit und Ehe erschien Linken und Liberalen so unerträglich, dass sie schließlich Buttigliones Berufung verhinderten. Der „Fall Buttiglione“ gewinnt aber über das persönliche Missgeschick eines Politikers grundsätzliche Bedeutung, weil er erkennen lässt, dass und wie in der europäischen Politik ein totalitär agierender Liberalismus zu einer Diskriminierung und Intoleranz führt, wie sie Europa wiederum in eine Gewaltherrschaft führen muss.