Es brodelt in der CSU. Nach den Einbrüchen bei der Europawahl entlädt sich die Enttäuschung in einer giftigen Führungsdebatte. So ist das, wenn man nach Erfolgen plötzlich unerwartet abstürzt. Nach den Landtagswahlen in Bayern feierte man den Rückgewinn alter Stärke. Seehofer konnte vor Kraft kaum laufen und die Christsozialen traten mit breiter Brust in Berlin auf. Damit ist es erst einmal vorbei. Denn die Europa-Schlappe schwächt die CSU nicht nur in Brüssel, sondern auch in Berlin, wo der bayerische Löwe stets umso wirkungsvoller brüllt, je mehr Stimmengewicht die CSU in das gemeinsame Unionsergebnis einbringt.