In wenigstens einem waren sich die CDU-Delegieren einig: Dass sie ein Hochamt der innerparteilichen Demokratie gefeiert hatten. Tatsächlich war die sprungartige Belebung der Christdemokratie nach Merkels Ankündigung, nicht mehr kandidieren zu wollen, erstaunlich. Die bleierne Zeit war schnell vergessen. Ob Annegret Kramp-Karrenbauers Hamburger Krönungsmesse indes der Beginn neuer Höhenflüge ist oder eher ein Requiem für die Volkspartei CDU war, ist noch nicht klar. Das Flehen von Mittelstandsmann Linnemann: Lieber Friedrich, bitte bleib bei uns, – zu deutsch: Lass uns nicht mit den Merkelianern allein – ließ sich jedenfalls im letzteren Sinne deuten.
Leitartikel: Requiem einer Volkspartei?
Die neue CDU-Chefin wird angesichts von fast fünfzig Prozent Gegenstimmen Kurskorrekturen vornehmen müssen, soll aus der polarisierten keine gespaltene Partei werden von Oliver Maksan