Wochenlang ließ Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger den Sturm der Entrüstung vorbeiziehen, den der in ihrem Haus erarbeitete „Gesetzentwurf zur Strafbarkeit der gewerbsmäßigen Förderung der Selbsttötung“ entfachte. Nun verteidigt sie – aus dem Urlaub zurück – in einem Zeitungsbeitrag einen „Vorschlag“, der nach Ansicht vieler Experten dem ärztlich assistierten Suizid – vorbei am Standesrecht – Tür und Tor zu öffnen droht. Das Positive: Niemand kann mehr behaupten, der Streit, aus dem sich die FDP-Politikerin so lange heraushielt, sei eine „Geisterdebatte“, niemand, hier würde mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
Leitartikel: Frau Ministerin erklärt sich
Von Stefan Rehder