Währungshüter neigen von Haus aus dazu, sich gewählt und vor allem auch diplomatisch auszudrücken. Deutliche Worte vermeiden sie tunlichst, um die Märkte nicht zu verunsichern. Dass der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, jüngst die gegenwärtige Finanzkrise als die „schlimmste seit dem Zweiten Weltkrieg“ bezeichnet hat, sprengt den bisherigen Rahmen nicht nur des verbalen Comment, sondern auch der politischen Realitäten. Es ist offensichtlich: Eine so fundamentale Krise, wie wir sie gegenwärtig im globalen Maßstab erleben, erfordert auch Antworten, die nicht den bisherigen Regelwerken der Geld- und der Finanzpolitik entsprechen.
Leitartikel: Es trifft die Schwachen
Von Friedrich von Westphalen