Von Guido Horst Schön, dass es so heiß ist. Aber oh wie grässlich ist das, was man da zu sehen bekommt. In der römischen Sonne sitzend, kreisen die Gedanken um ein Paradox: Je bleicher die Haut, je praller die Beine und je fetter die Polster in der Hüftgegend sind, desto mehr reduzieren Touristen meist weiblichen Geschlechts und angelsächsischen Idioms ihren Bekleidungsstoff auf das Allernotwendigste. Vor allem Trastevere, das Mekka der Rombesucher aus Amerika, Australien oder von den britischen Inseln, verwandelt sich so in eine tägliche Stätte des Fleischbeschaus, wo es einem selbst die schönsten Happen eines vorzüglichen „antipasto“ im Halse rumdrehen. War das auch damals so, als die Barbaren in Rom einfielen und die ...
Kulturkritik unter römischer Sonne
Kleider machen Leute – Manchmal offenbaren sie aber einfach nur die modernen Barbaren