Jean-Claude Juncker hat sich in Russland als gewiefter europäischer Außenpolitiker erwiesen. Mit seinem Auftritt beim Wirtschaftsforum in St. Petersburg und im Gespräch mit Präsident Wladimir Putin hat der Präsident der EU-Kommission die richtige Verbindung aus Pragmatismus und Prinzipientreue intoniert: Ja, es war richtig, diese wichtige Gesprächsbühne nicht länger zu boykottieren: Russland ist ein bedeutender Nachbar des vereinten Europa und wird dies – der Geografie, der Geschichte wie der Größe geschuldet – auch in Zukunft sein. Es war ebenso richtig, die heiklen Themen nicht auszusparen, sondern offen und öffentlich anzusprechen: Die EU kann und will über den Völkerrechtsbruch Putins nicht einfach hinwegsehen, nur weil ...
Kommentar: Wie soll Europa mit Putin reden?
Von Stephan Baier