Das Denken von Ideologen ist in der Regel gut verbrettert. Anders kann man sich nicht erklären, warum rund zwei Dutzend Bundestagsabgeordnete aus den Reihen der Koalition das Betreuungsgeld scheitern lassen wollen. Sie sind Argumenten offensichtlich unzugänglich, sei es dem Gebot des Bundesverfassungsgerichts in seinem Betreuungsurteil, sei es den Ergebnissen der Hirn- und Bindungsforschung. Auch der im Koalitionsvertrag konkret festgehaltene Auftrag kümmert sie nicht. Sie wollen das Betreuungsgeld um jeden Preis kippen. Und das kann teuer werden. Zwei Dutzend Stimmen bedeuten das Ende der Kanzlermehrheit. Von den Oppositionsparteien ist, anders als bei den Abstimmungen zur Euro-Krise, diesmal kein Zuspruch zu erwarten.