Das Europäische Parlament ist anders als die nationalen Parlamente der EU-Mitgliedstaaten. Die extreme Kürze der Redezeiten, die Vielfalt der Sprachen, die Heterogenität der Fraktionen – all das befremdet Politiker, die die monolithischen Abstimmungsmaschinen ihrer heimischen Fraktionen vor Augen haben. Straßburg ist bunter, quirliger, lebendiger. Auch politisches Ethos wird hier anders buchstabiert: Kein nationales Parlament würde den Rücktritt seines Präsidenten verlangen, weil die Neutralität des Präsidentenamtes nicht mit dem Wahlkampf vereinbar sei.
Kommentar: Europa ist doch etwas anders
Von Stephan Baier