Mexikos ist ungeachtet des Entsetzens über den „Fall Maciel“ das katholische Musterländle Lateinamerikas geblieben: Die Schneise, die Sekten und Freikirchen in die Reihen katholischer Kirchgänger geschlagen haben, ist zwar unübersehbar, doch nicht so tief wie andernorts: 84 Prozent der Mexikaner bekennen sich zur katholischen Kirche. In Brasilien sind es noch 68 Prozent, in Nicaragua und El Salvador gar weniger als sechzig Prozent. Schaut man sich die Regionen an, in denen evangelikale und charismatische Gruppen besonders erfolgreich werben so fällt der südmexikanische Bundesstaat Chiapas auf: Hier liegt der Anteil der Katholiken mit 58 Prozent deutlich unter dem Landesdurchschnitt.
Im Blickpunkt: Rücksicht und Wahrheit
Von Regina Einig