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Hundert Tage Massenmord, hundert Jahre Trauma

Auch 20 Jahre nach dem Genozid gelten 30 Prozent der Ruander als traumatisiert. Viele leiden unter Panikattacken und Wahnvorstellungen, finden nicht zurück ins Leben. Ein mit deutscher Hilfe eingerichtetes Trauma-Center in der Hauptstadt Kigali bietet ihnen Hilfe. Im Wartezimmer sitzen nicht nur Opfer. Von Peter Beyer
Foto: dpa | Aus den Kindern, die damals überlebten und teils unvorstellbare Grausamkeiten gesehen haben, sind schwer traumatisierte Erwachsene geworden.

Felix* hat sich seine Tasche auf den Schoß gelegt. Unruhig streicht sich der Mann im weißen Hemd mit der rechten Hand über die linke. Felix gehört zu denen, die im Beratungscenter Hilfe suchen. Die anderen hier im Wartezimmer sind Opfer, haben während der 100 Tage Massenmord des Jahres 1994 Entsetzliches erlebt. Doch Felix gehört zu denen, die damals Entsetzliches anrichteten: Er ließ sich vom besinnungslosen Blutrausch anstecken. Für seine aktive Beteiligung am Massenmord hat der fünffache Familienvater sieben Jahre im Gefängnis verbracht. Seitdem findet er nicht zurück ins Leben. Und deswegen sitzt er heute hier, als Täter inmitten von Opfern.

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