Da sage noch einer, wir könnten keine Fremdwörter mehr! Sogar ein lateinisches darf sich seit kurzem akzeptiert fühlen, zumal es durch sein schlagartiges Auftreten den Eindruck erweckt, ein alter Kumpel in unserem Wortschatz zu sein. Dabei steht „postfaktisch“ noch nicht einmal im Duden, jedenfalls nicht in der uns vorliegenden 24., völlig neu bearbeiteten und erweiterten Auflage von 2006. Trotzdem hat es sogar die Bundeskanzlerin verwendet, als sie ihr „Wir schaffen das“ reumütig-rührselig in die Restmülltonne „Geschwätz von gestern“ trat, um ihrem postfaktischen Gefühl Ausdruck zu verleihen, wir würden „aus der aktuellen Phase“ besser herauskommen als wir hineingegangen sind.