Immer wieder werde ich als koptisch-katholischer Christ und Ägypter angesichts der jüngsten Umbrüche in meinem Vaterland gefragt, ob ich nicht vom Westen enttäuscht sei und was ich mir künftig von ihm erwarten würde. Zunächst: Ich bin nicht enttäuscht. Niemand von uns konnte ahnen – weder wir Ägypter und schon gar nicht die westliche Staatengemeinschaft –, dass sich der Protest der jungen Leute gegen das Regime des Präsidenten Mubarak so schnell und so heftig entladen würde. Das hat niemand voraussehen können. Ich kann auch verstehen, dass die Staaten des Westens sich zunächst zurückhaltend und abwartend verhalten haben gegenüber der Jugendbewegung. Denn noch immer ist ja nicht absehbar, in welche Richtung genau sich meine ...