In den Niederlanden gab es zuletzt rund 600 Verkehrstote. Wie auch anderswo gilt die Devise: Jeder Tote ist ein Toter zu viel. Anders ist das bei der aktiven Sterbehilfe. Hier befördern Angebote die Nachfrage. So vermeldet die Niederländische Kommission für Sterbehilfe für 2016 über 6 000 Fälle der ärztlichen Tötung auf Verlangen. Das sind rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr. In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl sogar mehr als verdreifacht. Aber hier bleibt die Empörung aus. Mit Inkrafttreten ihres Sterbehilfegesetzes im Jahr 2002 fühlten sich die Niederländer als stolze Vorreiter. Knallharte Kriterien sollten die Tötung auf wenige Einzelfälle begrenzen. Doch dieses Vorhaben ist gescheitert.