Eine gute Wahl hat die EKD-Synode getroffen – und doch eine Chance verpasst. Fraglos ist Katrin Göring-Eckardt, Bundestagsvizepräsidentin und Politikerin von Bündnis 90/Die Grünen, eine gute Wahl für das Amt des Präses der EKD-Synode. Fromm und politisch engagiert, fair und prinzipientreu – das qualifiziert die 43-jährige Thüringerin für die Leitung des Kirchenparlaments. Und auch das grün-schwarze Tandem wird rollen: Links neben Göring-Eckardt sitzt am Präsidiumstisch der früher oft als Rechtsaußen verschriene ehemalige bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU). In einer evangelischen Kirche, die sich ihrer Vielfalt rühmt, muss ein solches Gespann einfach funktionieren, das es in der EKD-Synode so noch nie gab.