Myanmar erholt sich seit 2010 politisch nur langsam von mehreren Jahrzehnten totalitärer Militärherrschaft. Auch unter der Friedensnobelpreisträgerin, Außenministerin und De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi, weltweit als Symbol der Demokratiebewegung in Myanmar wahrgenommen, werden ethnische und religiöse Minderheiten diskriminiert oder gar verfolgt. Immer noch verfügen die Militärs über den größten Einfluss auf die Wirtschaft, die die natürlichen Ressourcen des Landes ausbeutet. Gleichzeitig erfasst ein neuer Nationalismus das Land, der die Mehrheitsreligion des Buddhismus im multiethnischen Myanmar unter der Losung „eine Kultur, eine Religion, eine Nation“ politisch instrumentalisiert. Das Schicksal der verfolgten ...
Demokratie und Versöhnung
Myanmar steht vor großen sozio-politischen Herausforderungen, die auch die katholische Kirche betreffen. Von Johannes Seibel