Jetzt sind die Stichwahlen also abgesagt, mit denen die Afghanen am kommenden Samstag darüber hätten entscheiden sollen, ob sie Hamid Karzai erneut für fünf Jahre zum Präsidenten haben wollen. Die Amerikaner hatten zu dieser Stichwahl gedrängt, als klar wurde, dass es im ersten Wahlgang zu groben Fälschungen zugunsten Karzais gekommen war. Am Sonntag erklärte nun sein einziger Herausforderer, der ehemalige Außenminister Abdullah Abdullah, er werde zu dieser zweiten Runde nicht antreten, die ebenso wenig transparent sein werde wie die erste. Zuvor hatte er in tagelangen Verhandlungen mit Karzai erfolglos zumindest die Ablösung des bisherigen Chefs der Wahlkommission gefordert.
