Es war ein unvorstellbares Massenelend: Im 19. Jahrhundert waren Arbeiter schutzlos ihren Fabrikherren ausgeliefert. Das bedeutete bis zu 16 Stunden schwere Arbeit pro Tag an sechs Wochentagen, vergütet mit einem Hungerlohn, der zum Leben zu wenig, zum Sterben aber alles andere als zu viel war. „Wer dem Arbeiter seinen Lohn nicht gibt, der ist ein Bluthund“, übersetzte Luther Jesus Sirach 34,27 einst treffend, denn ein Vorenthalten des (gerechten!) Lohns wird schon seit biblischen Zeiten traditionell zu den himmelschreienden Sünden (vgl. Jak 5,4) gezählt. Lohngerechtigkeit ist nach katholischer Soziallehre nichts weniger als „das Schlüsselproblem der Sozialethik“ (Johannes Paul II.).
Kolumne
Trendwende bei den Gewerkschaften
Berufs- und spartenbezogene Gewerkschaften legen gelegentlich ein übersteigertes Selbstbewusstsein an den Tag.