Derzeit wird in Brüssel und Straßburg viel über die Zukunft Europas diskutiert. Kann aber Europa eine Zukunft haben, wenn es seine Herkunft vergisst? Diese innere Verbindung war und ist ein Thema, mit dem sich Papst Benedikt XVI., der an diesem Ostersonntag seinen 90. Geburtstag begehen durfte, eindringlich befasst hat. Wenige Wochen vor seiner Wahl zum Papst hielt der damalige Kardinal Ratzinger in Subiaco einen weithin beachteten Vortrag über „Europa und die Krise der Kulturen“. Europa habe „seit der Renaissance und auf vollkommene Weise seit der Aufklärung gerade jene wissenschaftliche Rationalität entwickelt“, dank deren „technischer Kultur die ganze Welt geprägt“ worden sei.
Kolumne: Herkunft und Zukunft Europas
Von Professor Lothar Roos