Frau von Beverfoerde, die „Demo für alle“ hat vor kurzem ein zweiminütiges Aufklärungsvideo über Transsexualität veröffentlicht. Worum geht es in dem Video?
Es geht darum, in sehr kurzer Form und in einer leicht eingängigen Weise Jugendliche und Erwachsene über eine Mode aufzuklären, in die Kinder und Jugendliche jetzt immer verstärkter hineingezogen werden: ihr eigenes Geschlecht zu hinterfragen und darüber nachzudenken, es zu „wechseln“. Man muss das immer in Anführungsstriche setzen, da das Geschlecht tatsächlich ja gar nicht gewechselt werden kann. Aber alle möglichen Kanäle wie Social Media oder auch die Sexualerziehung in manchen Schulen und Kitas erzeugen den Eindruck, man es könne eben doch. Besonders die Zahl von Mädchen, die das Gefühl haben, sich einreden oder sich einreden lassen, sie seien vielleicht gar keine Mädchen, und die ihr weibliches Geschlecht ablegen möchten, wächst.
Mit dem Video wollen wir auch über die Risiken und Gefahren, die mit diesem Trend verbunden sind, aufklären. Was passiert, wenn ich mein Geschlecht „wechseln“ möchte? Wenn ich dann zum Beispiel Pubertätsblocker und sogar gegengeschlechtliche Hormone nehme, womöglich operative Eingriffe wie das Abnehmen der Brüste vornehmen lasse? Welche langfristigen Risiken gibt es und ist das wirklich verantwortbar, dass man Kinder und Jugendliche diesen ideologischen Einflüssen so einfach ausgesetzt lässt?
Welche Reaktionen haben Sie auf das Video erhalten?
Wir haben viel Zuspruch erhalten, dass das Video gut gemacht ist, auch von Gruppen außerhalb unseres unmittelbaren Spektrums. Bis jetzt gab es wenig Widerspruch. Jüngst hat uns auch eine Transperson geschrieben: „Das ist genauso, wie ihr es beschreibt in dem Video. Es ist gefährlich, wenn das jetzt eine Mode wird.“ Viele Familien, auch Großeltern, und zunehmend jüngere Mütter und Väter, die auf irgendeiner Weise einmal mit uns in Verbindung gekommen sind, sind sehr froh, dass wir hier Aufklärung über diese Thematik betreiben, was sie woanders selten finden.
Anlass des Videos war das geplante „Selbstbestimmungsgesetz“ der Ampelparteien, nach dem Jugendliche ab dem Alter von 14 Jahren selbst ihr Geschlecht festlegen können sollen, auch ohne Zustimmung der Eltern.
Das geplante Selbstbestimmungsgesetz sieht vor, Menschen ab 14 Jahren ihr Geschlecht im Personenstandsregister „per Selbstauskunft“ – das heißt, nur nach eigenen Angaben – ändern können. Das ein weiterer heftiger Schlag gegen das Elternrecht. Die Verteidigung des Elternrechts ist eines unserer Grundanliegen als „Demo für alle“. Dieses Gesetz würde genau das tun: nämlich in einem zentralen Bereich wie der Frage, ob man das Geschlecht wechseln kann, den Eltern die Möglichkeit nehmen, ihr Kind vor langfristigen Folgen zu bewahren. Es geht um Folgen, die das Kind in diesem Alter noch nicht absehen kann. Erfahrungsgemäß bleibt es meist nicht dabei, den Geschlechtseintrag zu ändern und das ist das wirklich Gefährliche.
Was heißt, es bleibt nicht dabei?
Mit dem Gesetz lassen wir Kinder und Jugendliche buchstäblich ins Messer laufen. Gegengeschlechtliche Hormongaben können zu einer Vielzahl an massiven körperlichen Beschwerden und Gefahren führen, etwa Leberschäden oder Unfruchtbarkeit. Und: Viele der Maßnahmen haben irreversible Konsequenzen. Da gibt es zum Beispiel die Detransitionierin Nele, also eine Frau, die eine Zeitlang als Mann gelebt hat und dafür gegengeschlechtliche Hormone genommen hat und jetzt wieder als Frau lebt. Sie bedauert es, dass sie nie wieder ihre weibliche Singstimme zurückbekommen wird. Es ist unverantwortlich von der Politik, unsere Kinder in diese Richtung gehen zu lassen und alle Hürden zu beseitigen, die ihnen die nötige Zeit zur Reifung verschaffen würden.
Man muss den Jugendlichen diese Entwicklungszeit lassen, um zu schauen, ob sich die Dinge nicht von alleine einrenken. Diese Zeit soll ihnen jetzt nicht mehr gegeben werden, sondern im Gegenteil wird durch die Transideologie vermittelt, möglichst früh, möglichst schnell eine Transition durchzuführen. Das ist wirklich dramatisch.
Dennoch, die Jugend hat offensichtlich eine große Not: So erfahren die Ambulanzen für Kinder und Jugendliche mit Geschlechtsdysphorie an den Unikliniken, zum Beispiel in München und Hamburg, einen enormen Zulauf, vor allem durch Mädchen und junge Frauen. Welche Ursachen sehen Sie dafür?
Alexander Korte von der Uniklinik München hat darauf hingewiesen, dass der Trans-Trend jetzt andere Dinge ablöst, wie Ritzen oder Magersucht. Jetzt gibt es eben eine neue Möglichkeit, seinem körperlichen Unbehagen Ausdruck zu verleihen, nämlich Transgender zu sein. Dann ist man gleichzeitig auch noch „in“. Dahinter stecken aber oft die alten Probleme, zum Beispiel Bindungsstörungen. Auch Missbrauchserfahrungen können zu Körperhass führen. Dazu gibt es durch die Sozialen Medien den ständigen Druck zur Selbstdarstellung, dem gerade Mädchen ausgesetzt sind. Auch die Sexualisierung der Gesellschaft hat Spuren hinterlassen. Bei Mädchen, die in der Pubertät aufgrund ihres Körpers gemobbt oder im Gegenteil „angemacht“ werden, kann das einen Fluchtinstinkt ins andere Geschlecht auslösen.
Auch die sogenannte „soziale Ansteckung“ ist laut Korte ein ganz wichtiger Faktor. Auch darauf weist Korte hin: Wenn ein Mädel in der Klasse damit anfängt, gibt es statistisch unverhältnismäßig viele Freundinnen oder Klassenkameradinnen, die plötzlich auch auf die Idee kommen, sie könnten „trans“ sein. An diesem Phänomen kann man erkennen, dass es sich hier auch um eine Mode handelt.
Inwiefern bietet die „Demo für alle“ hier Orientierung? Welche konkreten Angebote gibt es außer dem Video?
Wir empfehlen die Aufklärungsbroschüre „Transgender-Hype Angriff und Abwehr“ der Elternaktion, die wir verbreiten, damit das Thema bekannter wird. Viele Eltern werden überrascht, dass sie plötzlich von ihrem eigenen Kind zu hören oder lesen bekommen, es wolle jetzt ab sofort ins andere Geschlecht wechseln. Außerdem sind wir dabei, eine Online-Informationsplattform für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Wir wollen Kindern und Jugendlichen andere Informationen zugänglich zu machen als die, die sie im Netz bei der Translobby finden können. Es geht um darum, Kinder und Jugendliche abzuholen, die denken, sie könnten vielleicht trans sein. Über ihre Stichworte, die sie eingeben, landen sie sonst nur auf Seiten der Translobby, die sie dann bestärken. Da wollen wir ein Alternativangebot aufbauen.
Woher kommt denn der Trans-Hype? Und wo führt er hin?
Wir dürfen nicht darauf hereinfallen, dass es nur um Antidiskriminierung ginge oder nur darum, Menschen mit bestimmten Problemen zu helfen und ihnen Lösungswege zu ebnen.
Transgender negiert das Geschlecht an sich und zerstört in letzter Konsequenz die Familie, denn das Geschlecht ist Voraussetzung für Familie. Wenn das Geschlecht als relevante Kategorie nicht mehr existiert, dann ist die Familie als solche auch kaputt. Die Familie braucht Vater und Mutter, Mann und Frau. Ansonsten gibt es keine Familie mehr, sondern nur noch Personen, die sich mit anderen Personen wie auch immer beschäftigen, zusammentun oder auch nicht. Dort, wo in der Politik nicht das Wahre, Gute und Schöne gesucht wird, ist das Interesse groß, die Familie kaputt zu machen. Bei der Linken kann man von Anfang an sehen, angefangen mit Marx, dass dies das Ansinnen ist. Über Tausende kleiner Schritte wurde die Familie immer weiter aufgeweicht. Unsere Broschüre „Familie am Abgrund“ zeichnet diese Entwicklung nach, wie die Familie immer weiter bedrängt wird.
Vereinzelte Menschen ohne feste Familienbindung sind viel leichter manipulierbar und lenkbar. Man kann sie viel besser vereinnahmen und dahin bringen, wo man sie gerne haben möchte. Die Familie dagegen ist ein Bollwerk, das Ideologien in gewisser Weise entgegengesetzt ist. Sie ist eine widerständige Kraft, die Bodenhaftung behält.
Lesen Sie in der nächsten Ausgabe der „Tagespost“ mehr zu der weltweit wachsenden Zahl an Kindern und Jugendlichen, die sich als „transgender“ bezeichnen.