Heutzutage gilt es eher als überholt, Fakten zum Glauben auswendig zu lernen. Dieses sowie das inhaltliche Flachwasser im Religions- und Kommunionunterricht an vielen Orten hat allerdings großen Anteil daran, dass heute so wenig Glaubenswissen vorhanden ist. Es ist gut und richtig, Kinder sowohl über Bildhaftes als auch im Herzen anzusprechen. Doch ist es außerdem hilfreich und zielführend, wenn schon früh altersentsprechend die Grundlagen des Glaubens auch über den Verstand vermittelt und damit eingeprägt werden. Es trägt wesentlich dazu bei, dass das christliche Selbstbewusstsein wächst, weil man bestimmte Wahrheiten sicher kennt. So lässt man sich durch eine glaubenslose Umwelt nicht so leicht verwirren und mitreißen.
Wiederholung und Struktur
Die Erfahrung zeigt, dass nach einer noch so guten Katechese innerhalb einer Woche nur wenig bis nichts Konkretes hängen bleibt. Besser wird es durch Wiederholung und eine gewisse Struktur (Aufzählung kurzer Punkte), außerdem mithilfe von Arbeitsblättern und kreativen Aufgaben. Zusammen mit passenden Spielideen kann so ein durchaus zufriedenstellender „Lernerfolg“ verzeichnet werden. Deshalb möchte ich Sie ermutigen, einerseits Ihren Kindern ein wenig Gehirnleistung für den Glauben zuzumuten, andererseits ihnen dieses durch Wiederholung und vertiefende Rätselaufgaben sowie Spiele zu erleichtern und amüsant zu gestalten.
Zum Thema Sakramente könnte man etwa einen Lückentext zum einem oder allen Sakramenten erstellen, in den die darunter stehenden Wörter eingesetzt werden müssen (dabei können auch unzutreffende Begriffe sein). Man kann auch einen Text zum Thema mit Falschaussagen spicken, die aufgespürt werden sollen. Ebenso lassen sich gut Bilder von Gegenständen (Kelch, Taufkerze, Mitra…) bestimmten Sakramenten zuordnen. Man kann auch ein kleines Spiel basteln, indem zu jedem Sakrament drei Legekärtchen erstellt werden, jeweils eine mit dem Namen des Sakraments, mit seinem äußeren Zeichen und seiner inneren Gnade. Im Katechismus der Katholischen Kirche finden sich dazu die nötigen Informationen.
Lernen mit Spaßfaktor
Mit mehreren Kindern könnte man so etwas als Stafette oder Laufspiel durchführen, für den Spaßfaktor am besten noch mit einem Hindernis, über das geklettert werden muss. Beliebt ist auch der „Ja- und Nein-Stuhl“: Dabei stellen sich zwei Mannschaften hintereinander auf. In einiger Entfernung stehen zwei Stühle, einer mit dem Schild „Ja“ versehen, der andere mit „Nein“. Es wird eine Aussage vorgelesen, zum Beispiel „Das Sakrament der Taufe darf jeder spenden.“ Der vordere Mitspieler jeder Mannschaft läuft los, um sich auf den passenden Stuhl zu setzen. Die Mannschaft, deren Mitspieler zuerst auf dem richtigen Stuhl sitzt, erhält einen Punkt. In diesem Fall wäre der „Ja-Stuhl“ der Gewinner, denn im Notfall darf ja tatsächlich jeder die Taufe spenden.
Hier könnte man wieder ganz konkret anknüpfen und durchspielen, wie man überhaupt tauft. Was muss ich denn im Notfall sagen und tun? Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf! Viel Freude wünsche ich dabei!
Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.