Eltern schulpflichtiger Kinder kennen das Phänomen. Wer sich um einen Arbeitsplatz in einem anderen Bundesland bewirbt, prüft im Vorfeld nicht nur die Mietpreise, sondern wirft auch einen Blick in den Lernplan. Geht die Reiserichtung von Bayern nach Norddeutschland, fällt letzterer entspannt aus. Rund anderthalb Jahre ruhige Kugel sind es, die man dem Nachwuchs einräumen kann. Denn das, was in Bayern längst an Deklinationen, Rechenwegen und chemischen Formeln durchgenommen worden ist, kommt im Norden erst nach und nach auf den Tisch. Die Schere, die sich so in den Köpfen der Kinder bildet, ist auch im Abitur trefflich zu beobachten und so ist es kein Wunder, wenn in manchem Bundesland das Abi eines anderen kaum etwas gilt.
Würzburg
Der lange Weg zur Gleichheit
Das Klischee hat einen wahren Kern: Im Süden lernen die Schüler mehr als im Norden. Doch führt Zentralisierung zu Gerechtigkeit an Deutschlands Schulen? Über ein Zentralabitur wird heiß diskutiert.