Würzburg (DT) Seit Monaten bestimmte der Wahlkampf das Straßenbild in Fortaleza. In der Hauptstadt des Bundeslandes Ceará in Nordostbrasilien standen an fast allen großen Straßenkreuzungen Menschen mit großen Fahnen, auf denen der Name eines Kandidaten und ein Zahlencode für den Wahlcomputer zu lesen sind. Kurz vor dem ersten Wahltermin am 3. Oktober fuhren Kleinwagen mit Lautsprecherboxen auf dem Dach durch die Straßen und warben für diesen oder jenen Kandidaten.
Unsere Stimme verkaufen wir nicht an die Kandidaten
Die Brasilianer wählen einen neuen Präsidenten als Nachfolger Luiz Inácio Lula da Silvas – am 31. Oktober steht die Stichwahl zwischen Dilma Rousseff und José Serra an. In Nordostbrasilien wissen mittlerweile Jugendliche, wie Politik funktioniert. Das haben sie in den Kursen des Kolpingwerkes und der Konrad-Adenauer-Stiftung gelernt und angewendet – schließlich mussten ja Anfang Oktober auch schon 513 Bundesabgeordnete, 54 der insgesamt 81 Senatoren, die Gouverneure der 27 Bundesstaaten sowie deren Landesparlamente vom Volk bestimmt werden.
Eine Reportage Von Stefan Wahl