„Es macht mich wütend, dieses Wasser zu trinken“, raunt Joseph Khapane. Er weiß: Irgendwo unter den Wassermassen liegen sein Haus und sein Garten, der Ort seiner Kindheit. Khapane ist einer von rund 3 700 Menschen, die aus dem Hochland des Königreichs Lesotho umgesiedelt wurden, um Platz für das bislang größte Wasserbauprojekt in Afrika zu schaffen: das Lesotho Highlands Water Project. 1986 von Lesotho und dem Nachbarn Südafrika einmütig abgesegnet, geben die Staudämme nach außen ein selten gelungenes Entwicklungsprojekt ab. In den regenreichen Bergen Lesothos wird Wasser gestaut und über Dämme nach Südafrika geleitet. Dort soll es die Wirtschaftsmetropole Johannesburg versorgen.
Heimat versenkt
Fortschrittsprojekt Staudamm: Der Preis für die Betroffenen ist hoch. Von Markus Schönherr