Es war ein erschütterndes Szenario, mit dem sich der junge Priester Airton Freire de Lima 1982 im nordöstlichen Innenland von Pernambuco konfrontiert sah. Er war von einer Gruppe Jugendlicher zu einer religiösen Feier an den südöstlichen Rand der Stadt Arcoverde eingeladen worden – und landete an der ,Rua do Lixo‘, der Abladestraße einer Abfallhalde. Ganze Familien sah der Padre im Müll wühlen, Kinder, Frauen, auch ältere Menschen, um noch Essbares oder Verwertbares zu finden. Einen traurigen Anblick boten auch die Behausungen dieser Leute direkt auf der Müllhalde: Papphütten ohne Wasser, Badezimmer oder Elektrizität. Da waren Menschen außerhalb von Staat und Gesellschaft – Krankheiten aller Art ausgesetzt. Trotz des ...
Der Padre an der Müllkippe
Seit 35 Jahren lebt der brasilianische Priester Airton Freire bei seinen Schützlingen in Arcoverde. Von Karl Horat