„Wir besitzen keine großen Häuser und keine schicken Autos“, sagt die chilenische Anwältin María Rivera. „Unser Honorar besteht häufig aus einer herzlichen Umarmung oder einem Händedruck.“ Mit ihrem Kollegen, dem Anwalt Rodrigo Román, tourt sie derzeit durch Europa, um Sponsoren für ihre 2008 gegründete Organisation zu suchen: die Defensoría Popular. In Madrid, Paris, Brüssel und Berlin haben sie Gespräche mit politischen Stiftungen geführt. Abends traten sie bei Veranstaltungen auf, diskutierten mit Menschen, die sich für die Ereignisse in Lateinamerika interessieren. Nebenher lasen sie Mails von ihren Mandanten und Kollegen aus Chile, twitterten über ihre Erlebnisse.
Der lange Schatten der Diktatur
Knapp 25 Jahre nach dem Ende der Militärdiktatur kämpft Chile mit den Folgen. Politische Aktivisten werden aufgrund eines Anti-Terror-Gesetzes von 1983 inhaftiert. Von Josefine Janert