Die Gläubigen drängeln, schubsen und stoßen, sie wollen möglichst nah ans Heilige Grab. Manche stehen sich seit dem frühen Morgen die Füße in den Bauch, nicht wenige haben in der Kirche übernachtet. Seit Stunden intonieren einheimische Christen unter Trommelbegleitung traditionelle Choräle mit kräftiger Stimme. Nun bahnen sich Vertreter der Behörden einen Weg durch die Menge. Sie repräsentieren die römische Besatzungsmacht zur Zeit Jesu. So wie diese gemäß der heiligen Schrift das Grab Jesu verschloss, verfahren nun die Vertreter des israelischen Staates. Mittels Wachs versiegeln sie die Tür zum Heiligen Grab, nachdem sie in diesem nach versteckten Anzündern wie etwa Streichhölzern gesucht haben. Betrug soll ausgeschlossen werden.
Aus aller Welt
Das Heilige Feuer weitergeben
Ein beeindruckendes Erlebnis: Der „Lichtsamstag“ der orthodoxen Christen in Jerusalem. Von Johannes Zang