Bis zum Ausbruch des Bürgerkriegs beschäftigten libanesische Haushalte arabische Frauen und kurdische Flüchtlinge als Hausmädchen. Während des Bürgerkrieges kam es zu Spannungen zwischen Syrern, Palästinensern und Libanesen, auch zwischen Libanesen unterschiedlicher Konfession, so dass man die Praxis beendete, arabische junge Frauen als Hausmädchen einzustellen. Die Gefahr von Spannungen oder Konflikten war zu groß. Nun schlug die Stunde asiatischer Frauen, zunächst aus Sri Lanka: Sie waren bereit, für geringen Lohn zu arbeiten und galten als gefügig. Heute wird die Tätigkeit als Haushaltshilfe ausschließlich mit asiatischen oder afrikanischen Frauen assoziiert.
Feuilleton
Ausgebeutet und bedroht
Sklaverei im Libanon: Das Kafala-System ermöglicht die Ausbeutung ausländischer Migrantinnen. Von Stefan Maier