Roland hat alles, was er besitzt, in zwei Taschen gepackt. Die eine trägt er über der Schulter, die andere fährt er auf Rollen hinter sich her. Er ist 60 Jahre alt. Essensreste hängen in seinem Bart, und ein dunkler Streifen an seiner Hose zeigt, dass er kürzlich eingenässt hat. Roland lebt seit zwölf Jahren auf der Straße. Im Sommer zieht er in wärmere Gefilde, bis nach Italien. Im Winter hält er sich gern in Berlin auf. Dann kommt er ab und zu in die Suppenküche der Franziskaner im Bezirk Pankow. Oft ist er alkoholisiert, so wie heute. Was er davon hält, dass immer mehr Obdachlose aus Ost- und Südosteuropa in der Hauptstadt leben?
Aus aller Welt
Arm in Berlin
Zuwanderung aus dem Osten: In der Hauptstadt wächst die Zahl der Bedürftigen. Von Josefine Janert