Buenos Aires (DT/KNA) Nach fast 40 Jahren hat die Vorsitzende der argentinischen Bürgerrechtsgruppe „Großmütter der Plaza de Mayo“ ihren während der Militärdiktatur verschleppten Enkel wiedergefunden. Das bestätigte Estela Carlotto am Donnerstag (Ortszeit) in Buenos Aires vor Journalisten. Der heute 36-jährige Mann hatte sich zuvor freiwillig einem Gentest unterzogen. Carlottos Tochter wurde 1977 als Regimegegnerin inhaftiert. Sie war im dritten Monat schwanger und wurde kurz nach der Geburt ihres Sohnes getötet. Das Kind wuchs ohne Wissen um seine Herkunft bei einer fremden Familie auf. Der Mann ist der 116. verschwundene Enkel, den die „Großmütter der Plaza de Mayo“ identifiziert haben.