Theodor Storm ist einer jener zahlreichen Juristen deutscher Zunge, die in ihrem Herzen über etwas ganz anderes nachsinnen, als den Buchstaben des Gesetzes. Tatsächlich ist es bemerkenswert, wie viele Vertreter jenes Faches der Nachwelt als Komponisten oder Schriftsteller in Erinnerung geblieben sind. Storm jedoch, der im norddeutschen Husum in eine Juristenfamilie geboren wurde, übte den erlernten Beruf auch tatsächlich aus, nachdem er ab 1837 in Kiel und Berlin Jura studiert hatte, wo er sich mit Theodor und Tycho Mommsen befreundete, mit denen er in seiner Freizeit schleswig-holsteinische Lieder, Märchen und Sagen zusammentrug.
„Wohl fühl ich, wie das Leben rinnt“
Das Dichten war für ihn auch Lebenshilfe – Zum 200. Geburtstag von Theodor Storm. Von Barbara Stühlmeyer