Morgens im ICE ist die Welt noch in Ordnung. Jedenfalls wenn man nach Leipzig zur Buchmesse fährt. Denn morgens um Neun ist die aus Hamburg kommende Bahn schon randvoll mit Büchermenschen, denen Klugheit und Wissensdurst nur so aus den Knopflöchern dampfen. In Berlin steigen von dieser Spezies noch mehr als Hundert dazu. Nachdem jeder seinen Platz eingenommen hat, rascheln die Feuilletons und Literaturbeilagen. Eine Stunde nur dauert die Fahrt mit der weißen Hochgeschwindigkeitsschlange. In Leipzig steigen die meisten Fahrgäste aus. Wer will schon nach München? In der Straßenbahnlinie 16 rücken die klugen Köpfe ganz eng zusammen.
Wenn die Librophilen in Glaskugeln schauen
Beobachtungen von Klugheit und Wissensdurst auf der Buchmesse in Leipzig