Wer sich ein wenig mit tschechischer Literatur beschäftigt hat, der weiß, dass dieses kleine Völkchen erstaunlich viele großartige Schriftsteller und Dichter hervorgebracht hat. Leider sind die meisten der breiten Leseöffentlichkeit eher unbekannt. Mindestens der Name Václav Havel, ehemaliger Dissendent und erster Präsident der tschechischen Republik, ist ein Begriff, vielleicht noch Milan Kundera oder auch Jaroslav Hašek mit seinem „braven Soldaten Schwejk“. Jakub Deml hingegen ist nur einem kleinen Kreis von Eingeweihten bekannt; dabei gilt der katholische Priester und „poete maudit“ – der verfemte Dichter – als der Begründer des tschechischen Surrealismus.
Traumprosa, die vom Jenseits erzählt
Eine starke Bildsprache: Erinnerungen an den beinahe vergessenen Begründer des tschechischen Surrealismus, Jakub Deml. Von Barbara Wenz
