In der zeitgenössischen Schweizer Literatur schlägt sich auf den ersten Blick wenig nieder von brennenden politischen oder sozialen Fragestellungen, anders als bei den beiden bekanntesten Vertretern der Schweizer Literatur im 20. Jahrhundert, Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt, deren Unbehagen an ihrem Herkunftsland in jedem ihrer Werke deutlich zum Ausdruck kommt. Schaut man genauer hin, stimmt der erste Eindruck nicht mehr so ganz. Auffällig bei den jungen Romanciers ist eine „Flucht nach innen“, eine sprachlich oft virtuose Beschreibung individueller hochdramatischer Schicksale, als bliebe in der von Bergen eingegrenzten Welt keine Luft zum Atmen, als müsse man tragisches Geschehen erfahren, um sich der elementaren ...
Schicksale in tiefen Tälern, aber auch heitere Momente
Literatur nach Frisch und Dürrenmatt – Heute beginnt die Buchmesse in Leipzig mit dem Gastland Schweiz. Von Gerhild Heyder