Das Wunderbare an fremdsprachiger Literatur sind die Reisen, die man ganz ohne lästige Vorbereitungen unternehmen kann – und sie sind noch dazu günstig zu haben: um den Preis eines Buches. Auf diese Weise lernt man auch Länder kennen, die nicht so im Fokus der eigenen Wahrnehmung liegen, und es ist das unschätzbare Verdienst der beiden deutschen Buchmessen in Frankfurt und Leipzig, jeweils ein Gastland in den Mittelpunkt der aktuellen literarischen Strömungen zu rücken. In Leipzig ist das von heute bis zum 26. März Litauen. Die Geschichte des südlichsten der drei baltischen Staaten ist eng verbunden mit der Geschichte Russlands, Polens, Deutschlands und Weißrusslands und ist geprägt von Gewalt, Unterdrückung und einer sich ...
Romane geben dem Leiden eine Stimme
Selbstironie und skurrile Tragik kennzeichnet häufig die aktuelle litauische Literatur – Litauen ist das Gastland der Leipziger Buchmesse. Von Gerhild Heyder