Im Kloster habe sie „die Insel gefunden und das Meer dazu“, sagte die Schweizer Dichterin und Ordensfrau Silja Walter 1983 im Gespräch mit ihrem Bruder, dem Schriftsteller und Verleger Otto F. Walter. Er dagegen wusste sich in der „Unheilswelt“ zuhause. Ein Radiogespräch, ein Zusammenprall der Weltanschauungen nach längerer geschwisterlicher Schweigezeit, später als Buch veröffentlicht („Eine Insel finden“), das vielleicht zu den schönsten und persönlichsten Zeugnissen der Spiritualität der am Montag 91-jährig verstorbenen Benediktinerin zählt. Hier deutete Silja Walter auch jene Hoffnung an, „von der man nicht einfach träumt“. Gemeint war Christus, der Auferstandene, im Unterschied zu Karl Marx, auf den ihr Bruder seine Hoffnung ...
Poetische Hoffnung, die kein Traum ist
Die bekannte Schweizer Dichterin und Benediktinerin Silja Walter ist tot. Von Stefan Meetschen