Neue Medien

Plex ordnet eigene Streams und Medien

Der Markt der Medienanbieter ist vielfältig und groß: Eine App schafft Ordnung und erleichtert den Überblick im digitalen Dschungel.
Filmrollen
Foto: Ulrike Lenz (ZDF) | Zelluloid war vorgestern - heute werden Filme und Bilder oder auch Dokumente digital gespeichert. Die Fülle des Materials ist überwältigend und kann ohne Hilfe kaum sinnvollgenutzt werden.

Wie sehr viele erfolgreiche Medienprojekte fing auch Plex als Hobby an. Im Jahr 2007 versuchte der Gründer Elan Feingold den Medienplayer Kodi auf das damalige Betriebssystem von Apple zu portieren. Zwei andere Entwickler, Cayce Ullman und Scott Olechowski, verfolgten das gleiche Ziel und wurden in Foren auf Feingold und seine bisherigen Erfolge aufmerksam. Weil die beiden gerade ihre Firma an Cisco verkauft hatten, boten sie Feingold Kooperation und Geld für sein Projekt an – die Zusammenarbeit nahm Gestalt an. Im Jahr 2009 wurde in den USA die Firma Plex mit Ullmann als CEO und Feingold als CTO gegründet. Bereits damals hatte Plex 130 verschiedene Dienste in seinem Programm integriert. Egal ob es sich um Inhalte von Netflix, YouTube oder Disney + handelt: Bei Plex sind sie zu finden.

„Die App zeigt, wie gut Streaming heute wirklich sein kann,
wenn es von intelligenter Software verwaltet wird.
Wer einen bestimmten Film sucht, muss mit Plex nicht von App zu App wechseln“

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Das nämlich ist die Kernaufgabe von Plex: Es geht darum, Ordnung im schier unübersichtlichen digitalen Medienuniversum zu schaffen. Die App bot zunächst kein eigenes Programm an. Plex ist im innersten Kern bis heute eine Plattform, die Dienste ordnet. Dazu gehören auch die eigenen Fotos und Videos der Nutzer ebenso wie Musiksammlungen, die man erworben hat. Dieser innerste Kern von Plex ist eine Medienzentrale, mit der man diese Musik, Foto- und Videosammlung verwalten, organisiere und mit Freunden teilen kann. Die App macht alle Inhalte zu jeder Zeit an jedem Ort verfügbar – und in der Basisversion ist Plex kostenlos.

 

 

Plex kann jedoch weit mehr: Die App zeigt, wie gut Streaming heute wirklich sein kann, wenn es von intelligenter Software verwaltet wird. Wer einen bestimmten Film sucht, muss mit Plex nicht von App zu App wechseln, verschiedene Suchmasken bedienen, enttäuscht die nächste App öffnen, um festzustellen, es gibt den Film irgendwie nicht im eigenen App- Universum. Plex hat zahlreiche Streamingdienste integriert und durchsucht, wenn man es will, auf einen Schlag alle Dienste. Ist ein Film verfügbar, wird er angezeigt. Mit den Einstellungen im Profil lässt sich die Suche so gestalten, dass die Dienste durchsucht werden, die man abonniert hat. Mit Listen kann man sich plattformübergreifend Filme merken, die man demnächst sehen will. Eine Sprachwahl hilft, Filme in der gewünschten Sprache zu finden. Gibt es sie nicht in der Muttersprache, werden Filme mit Untertitel in Landessprache angeboten.

Der Kern von Plex: Eine große Medienzentrale

Das Fernsehen, also ein linearer Sendebetrieb, mag von gestern sein, es hat aber immer noch seine Freunde. Plex hält je nach Region zusätzlich bis zu 130 digitale Sender bereit, die man direkt in der App kostenlos sehen kann. Dazu kommen zahlreiche Mediatheken. Mehr als 20 000 Filme, Serien und auch Podcasts stehen ebenfalls gratis zum Abruf bereit. Die zwischendrin eingeblendete Werbung mag den kostenlosen Spaß trüben, doch auch Plex muss Geld verdienen. Weiteres Geld verdient Plex mit Premiumdiensten: Den einfachsten Pass gibt es für 4,99 US-Dollar. Damit man das Ganze auch vom Sofa mit hochgelegten Beinen sehen kann, läuft die App von Plex auch auf dem Smart-TV. Zudem liefert Plex auch im Urlaub den gewohnten Service auf dem Tablet oder dem Smartphone bis an den Hotelpool. Sowohl die Seite als auch die App kommunizieren nur teilweise in der eigenen Landessprache, doch die Übersetzungen wie das Angebot entwickeln sich stetig weiter.

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Peter Winnemöller

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