Immer im Sommer fallen die für das deutsche Theater so wichtigen Regisseure wie reife Früchte vom Baum des Lebens ins kühle Grab. Am 22. Juni 2008 Klaus Michael Grüber. Am 11. Juni 2009 Jürgen Gosch. Nun also Peter Zadek. „Maß für Maß“ und „Die Räuber“ machten Zadek Mitte der Sechziger Jahre vom Bremer Theater aus in ganz Deutschland bekannt und zum Regiestar. Sein „Othello“ spaltete das Hamburger Publikum bis tief in die „besten Kreise“ hinein. Sein „Baumeister Solneß“ war magisch, seine „Lulu“ nackt, sein „Hamlet“ eine Frau und sein „Ivanow“ eine Offenbarung. Seine Berliner Uraufführung von Joshua Sobols „Ghetto“ bohrte tief, ...
Niemand kann mehr den Unschuldigen spielen
Peter Zadek ist gewiss der Zampano unter den Theaterkünstlern hierzulande gewesen – Erinnerungen an einen großen Regisseur