Um 570 v. Chr. geboren und nach 510 in Metapont in der Basilikata gestorben ist Pythagoras trotz aller Bemühungen, sein Leben und seine Lehre zu entschlüsseln, noch immer eine der rätselhaftesten Persönlichkeiten der Antike. Die Probleme der Forscher, ihn zu verstehen, haben eine Menge mit seiner Vielseitigkeit zu tun. Denn die Tatsache, dass er sich als Philosoph, Mathematiker, Naturwissenschaftler, Musiktheoretiker, Astronom und Guru der um ihn gescharten, klösterlichen, vielleicht sogar sektenähnliche Züge entwickelnden Schülergemeinschaft betätigte, verhindert, dass der sperrige Grieche auch nur zur Hälfte in einer der kleinen Schubladen des Elfenbeinturmes Platz findet.
Mythos, Logos, Therapie
Wer Mathematik und Musik verstehen will, kommt an Pythagoras nicht vorbei. Doch: Was für ein Mensch war er? Die Experten spekulieren. Von Barbara Stühlmeyer