„Wie anschlussfähig ist der Katholizismus wirklich?“ Das sich in dieser Frage ausdrückende Erstaunen war dem Religionssoziologen Armin Nassehi am Donnerstag Abend an der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität nicht entgangen. Dabei stammte der Titel gar nicht von dem dort Lehrenden. Gewählt hatte ihn eine Mitarbeiterin der Evangelischen Stadtakademie München, die die Ringvorlesung „Religion in der Moderne“ mitveranstaltet. Man darf munkeln: Drückt sich in der Frage die stolze protestantische Gewissheit aus, die geborene Religion der Moderne zu sein, gar die Moderne überhaupt erst mit hervorgebracht zu haben?