Der Verlust äußerer und innerer Behaustheit und die Anstrengungen, sie für sich am neuen Ort neu zu erschaffen, sind wohl zentrales Thema jeder erzwungenen Migration. Es wird in Familien oft generationenübergreifend weitergegeben. Die Familie Mann, ohne die die deutsche Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts nicht wäre, was sie ist, macht da keine Ausnahme. Das Schicksal einer erzwungenen Migration nach traumatischen Ereignissen erlebte bereits die Mutter von Heinrich und Thomas, Julia Mann, auch wenn sie nicht vor Krieg, Hunger, sozialem Elend oder politischen Verhältnissen flüchtete und am neuen Ort in geordnete, wohlhabende Verhältnisse kam. Als Julia fünf Jahre alt war, starb ihre Mutter, die portugiesisch kreolische Brasilianerin ...
Migrantenschicksale in Kalifornien
Mehrere Generationen der Familie Thomas Manns waren auf der Flucht – Bücher und eine Ausstellung. Von Barbara Strahm