Die Philosophie der 68er Studentenbewegung ist angetreten, Normen der bürgerlichen Gesellschaft aufzulösen. Das gilt für die französische Philosophie, die Postmoderne um Foucault und Derrida genauso wie für die Frankfurter Schule mit ihrem Institut für Sozialforschung seit den dreißiger Jahren. Aus dieser Schule war ein Buch besonders wirkungsreich für die gesellschaftlichen Veränderungen – „Triebstruktur und Gesellschaft“ (1957) von Herbert Marcuse (1898–1979), in Amerika unter dem Titel „Eros and Culture“ 1955 erschienen. Das Buch plädiert neomarxistisch dafür, mit einer gegenüber Marx aktualisierten Kapitalismuskritik die „Unterdrückung“ des Menschen zu beenden.
Marcuse probt den Aufstand gegen den Tod
Mit einer programmatischen Schrift für die Studentenbewegung hat Herbert Marcuse auch die Antike gegen das Christentum ausgespielt.
