Egal, ob die Kritik an der „Moralkeule“ Auschwitz, die Veröffentlichung des gegen seinen Intimfeind Marcel Reich-Ranicki gerichteten Romans „Tod eines Kritikers“ oder die Unterzeichnung des Offenen Briefes von Alice Schwarzer gegen Waffenlieferungen an die Ukraine: Wäre der kürzlich im Alter von 96 Jahren verstorbene Schriftsteller Martin Walser erst vor wenigen Jahren als Person des öffentlichen Lebens in Erscheinung getreten – gut möglich, dass er im heutigen Medienbetrieb und in Zeiten der „Cancel Culture“ längst zur Persona non grata erklärt worden wäre.
Martin Walser: Ein nicht zu cancelnder Autor
Der vergangene Woche verstorbene Schriftsteller produzierte viele Skandale – und überlebte alle. Warum? Ein Kommentar.
