Zu Literatur geformt, gewinnt Geschichte oft die Leuchtkraft eines Kristalls, der weißes Licht bricht und in ein funkelndes Farbenspiel verwandelt. Eine solche Rückführung von objektiven Tatsachen auf subjektive Wirklichkeit gelingt ausnehmend gut Barbara König in ihren jetzt als Buch erschienenen „Böhmischen Notizen“. König, eine Schriftstellerin von Rang, verwandelt journalistische Beobachtung in literarische Glanzlichter. Den Schlüssel zum tieferen Verständnis dieser Literarisierung des Historischen liefert König selbst, wenn sie schreibt: „Mir schien – und scheint noch –, dass es keine Vergangenheit gibt und dass Vergessen nichts ist als eine Stelle vorübergehend gelöschter Gegenwart.“ Jede ...
Würzburg
„Es gibt kein Vergessen“
Rückblick auf eine Kindheit voller Ideologien: Böhmische Notizen aus dem Nachlass von Barbara König.