Ich hasse es! Kaum hat man es sich im Seminar oder auf dem Bildungstag der Pfarrei-Senior*innen gemütlich gemacht, ertönt es markerschütternd: „Kleingruppenarbeit!“. In Zeiten der Online-Konferenz organisiert über „Break Out“-Räume. Man kann es sich nicht ausdenken! Ja, muss das denn sein?! Kann man nicht einfach im Halbschlaf einen Vortrag hören, ihn anschließend als „spannend“ markieren und zum gemütlichen Teil übergehen? Oder nach Hause? Warum diese quälende Kleingruppenarbeit?
Anthropologen fanden heraus, dass mesoamerikanische Hochkulturen ihre unterworfenen Feinde weder verspeisten noch versklavten, sondern zur Kleingruppenarbeit verdammten. Einige zogen es daraufhin vor, den gegnerischen Gottheiten geopfert zu werden. Verständlich. Übertroffen wird das Elend nur vom anschließenden „Jemand-aus-der-Kleingruppe-trägt-im-Plenum-die-Ergebnisse-vor“-Gewese. Meine Vorstellung von der Hölle besteht in einem Meer aus lodernden Flammen mit herzzerreißend schreienden Todsündern, vom Teufel täglich neu in Kleingruppen eingeteilt. Himmel hilf!
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