In der Regel sperren sich Philosophen dagegen, Aussagen über Bioethik zu machen. Das Thema sei zu konkret und in einer Prinzipienwisssenschaft nicht einlösbar. Dass es aber eine solche Philosophie der Bioethik sogar schon vor „Humane vitae“ gab, war ein Verdienst der Wittgenstein-Schülerin Elisabeth Anscombe (1919–2001), was durch ihren Bezug auf Aristoteles und Thomas von Aquin möglich wurde. Anscombe, die der analytischen Philosophie zugerechnet wird und damit einer Strömung der Metaphysikkritik und der Ablehnung letztgültiger Normen, ist damit eine große Ausnahme – wie auch ihr Ehemann Peter Geach.
Feuilleton
Elisabeth Anscombe: Kämpferin für das Leben
Die Welt ist gut: Das Lindenthal-Institut ehrte die Philosophie Elisabeth Anscombe zum hundertsten Geburtstag. Von Alexander Riebel