Als „besonderes Beispiel für Alterskreativitä“ sieht der Heidelberger Gerontologe Andreas Kruse das Schaffen des Komponisten Johann Sebastian Bach (1685–1750). Dessen Werk veranschauliche „die schöpferischen Potenziale des Alters“, so Kruse nach Angaben der Hochschule. In der Publikation „Die Grenzgänge des Johann Sebastian Bach“ befasst sich Kruse vor allem mit Bachs Spätwerk, zu dem auch die h-Moll-Messe gehört. Der Gerontologe sieht Bachs Arbeiten als Instrument zur erfolgreichen Bewältigung von persönlichen Krisen. Aus Kruses Sicht gelang es Bach, sich auf seine Entwicklungsmöglichkeiten und die eigene Verletzlichkeit und Endlichkeit einzustellen.